05.05.2018 Solarexkursion

Nach dem Motto „ Ist das machbar ? “ führte der Solarverein Rems-Murr in Kooperation mit dem Rems-Murr-Kreis am 5.5.2018 eine Exkursion zum neuen Jugendhaus in Kernen-Rommelshausen durch. Dort wurde im Jahr 2015 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 150 Photovoltaik-Modulen ehrenamtlich gebaut unter der Mitwirkung von Jugendlichen. Eine AG der Rumold-Realschule erforscht, wie aus dem Solarstrom des Jugendhauses eine intelligente Vernetzung von stationären Verbrauchern, Elektrospeichern und einer Elektrotankstelle für E-Bikes erfolgen kann.

Zunächst besichtigte man das Jugendhaus von außen und erfuhr, dass die Anlage im Jahr etwa 35000 kWh erzeugt, den Bedarf von mehr als 10 Familien. Erstaunlich waren die geringen Kosten von 2 ct pro kWh. Der niedere Preis resultiert hier aus der unentgeltlichen ehrenamtlichen Arbeitsleistung aller Beteiligten. Erstaunlich waren auch die vielen technischen Fortschritte, die von Jahr zu Jahr rasant fortschreiten und laufend Verbesserungen in der Effizienz, Steuerung, Kontrolle und den Kosten bringen. In nächster Zeit soll ein Stromspeicher eingebaut werden, damit kann der Solarstrom noch effizienter genutzt werden. Nach der Besichtigung erläuterten die Jugendlichen sehr schön die von ihnen mitüberwachte Gesamtanlage unter der Anleitung von Rainer Idler, Andreas Gaspar und Davood Houssein. In Kürze soll an einem Wochenende ein Blackout-Versuch und die Simulation einer Inselversorgung mit Abtrennung vom öffentlichen Versorgungsnetz  des Jugendhauses mit den Jugendlichen durchgeführt werden. So werden laufende Verbesserung der Anlage erreicht. Mit dem Speicher erreicht die Anlage 90 % Wirkungsgrad.

Anschließend hielt  Rainer Idler einen Bild-Vortrag über seine Reise mit dem Elektro-Pedelec und einem  Solaranhänger durch Deutschland und Holland. Er fuhr etwa 2000 km und zog den etwa 200 kg schweren Lastenanhänger hinter sich her, auf dem oben ein Solarmodul mit 150 Watt Spitzenleistung montiert war. Das reichte aus, über die ganze Strecke genug Strom zu erzeugen ohne Fremdstrom aus einer Steckdose bis auf eine Ausnahme bei einer Bergetappe. Er schlief meist im Freien in Privatgärten oder öffentlichen Anlagen. Holland erschien ihm mit seiner flachen Geographie und mehr Radwegen als bei uns deutlich radfreundlicher. Vor allem gab es dort nicht die in Deutschland üblichen hohen Bordsteinabsenkungen, die für sein Gespann ein echtes Hemmnis waren. In Holland waren die Übergänge zwischen Radwegen und Straßen  viel flacher. Davon profitieren nach seinen Erkenntnissen auch mobilitätsbeschränkte Menschen, die oft auf vierrädrigen Elektrorollern unterwegs waren. Es gab überall sehr viel Interesse für sein Gespann, mit dem er dann ohne negative Erlebnisse in dieser Zeit wohlbehalten nach 3 Monaten wieder nach Stuttgart zurückkam.

Bild-Vortrag von Rainer Idler