18.05.2019 Jubiläums-Mitgliederversammlung

Der Solarverein Rems-Murr e. V. wurde vor 25 Jahren unter dem Namen Solarverein Weissacher Tal gegründet. Deshalb fand das Jubiläum auch im Gründungsort Weissach in Tal  im KLIMA-KULTur-Zentrum statt.

Das Programm begann um 11 Uhr mit der Solarradtour in Zusammenarbeit mit der   VHS Backnang unter der Leitung von Dipl. Ing. Frank Müller. Start war in Allmersbach im Tal, es ging entlang verschiedener Solarprojekte zum KLIMA-KULTur-Zentrum.

Ab 14 Uhr trafen sich die Teinehmer im KLIMA-KULTur-Zentum bei Kaffee und Kuchen.

Frau Jute und Frau Blaschdigg in Aktion

Um 15 Uhr begann das Programm heiter mit dem Kabarett „ Frau Jute (Silke Müller-Zimmermann) und Frau Blaschdigg (Tina Unold) räumet auf“. Sie redeten kurzweilig über die Anfangszeiten des Solarvereins, dann nahmen sie die Möglichkeiten jedes Einzelnen zum nachhaltigen Leben durch sinnvollen Konsum aufs Korn. Bürgermeister Ian Schölzel, Weissach im Tal, Baudezernent Stefan Setzer, Backnang, und die übrigen Gäste erhielten Upcycling-Einkaufsbeutel, hergestellt gebrauchten Messefahnen.  Fast jedes Material ist für ein „neues Leben“ nutzbar – so auch Spieltiere, Kleidungsstücke und Taschen aller Art. 

Hanne Barth sprach bei ihrer Begrüßung an, dass die Schadstoff-Emissionen immer noch viel zu hoch sind.  Bei einem „weiter so“ sei Erderwärmung auf die 1,5 Grad in gut 10 Jahren erreicht.  Sie forderte die CO2-Steuer, die Bremsen der Energiewende abzubauen, alle verfügbaren Flächen für Solarenergie zu nutzen, energieeffizientes Bauen und den Verkehr CO2 – frei zu machen, auch das Fliegen,  Rückholmöglichkeit für CO2 (z. Bsp. Terra preta) und Konsum aus der Nähe.

danke Hanne Barth für das unermüdliche Engagement

Dann sprach Bürgermeister Ian Schölzel, er bedankte sich für 25 Jahre aktiv sein für die Energiewende. Er sprach wertschätzend über „Fridays For Future“, die von den Reichsbürgern verurteilt wurden und die sich dabei auf Gesetze beriefen, die sie sonst missachten. Er gedachte Bernd Hektor, der ein großer Streiter für Erneuerbare Energien war und lange im Gemeinderat war. Das Dach der Gemeindehalle von Weissach im Tal war eines der ersten Solardächer! Die Zusammenarbeit mit der Energiegemeinschaft Weissacher Tal sei hervorragend, die jetzt im Rombold-Areal 90 Wohnungen mit Wärme und Strom versorgen. Nächste Woche würde der Elektro- Bürgerbus anfangen !

Baudezernent Stefan Setzer aus Backnang betonte, nicht nur Wirtschaftlichkeit sei wichtig, es dürften auch bei der Umwelt keine Defizite entstehen. Wir brauchen Pioniere, nicht nur Strohfeuer, Stadt und Verwaltung müssten Vorbild sein. Umsteuern sei notwendig, da der Klimawandel rasch voranschreitet. Wir kommen an einen Punkt, wo sich jeder Bürger wegen des Verkehrs Gedanken machen muss und Verhaltensänderungen in Kauf nehmen müsse. Demokratische Mehrheiten zu erreichen ist oft schwer. Dazu könne auch der Solarverein mit seinen Informationsveranstaltungen beitragen. Er  schlug vor,  der Solarverein solle gemeinsam  mit den anderen Umweltorganisationen aktiv werden.

Von den Gründern des Solarvereins waren Dieter Rapp, Reinhard Knüdeler, Frank Müller und Marlene Uitz-Frey und Rüdiger Frey anwesend. Sie zeigten einen Film aus der Gründerzeit. Der Sprecher in diesem Film war Frank Müller, Ingenieur für rationelle Energienutzung. Jeder könne ohne Einsatz von Eigenmitteln eine Solaranlage bauen. In dem Film waren Franz Alt und Hermann Scheer zu sehen und auch der Bau der Ersten Solaranlage auf dem Dach der Gemeindehalle. Der frühere Bürgermeister Rainer Deuschle und die Verwaltung von Weissach i.T. unterstützte diese Aktivitäten sehr, anschließend kam auf das große Dach des Bildungszentrums eine Solaranlage. In der Anfangszeit waren waren alle wichtigen Leute da, so Hermann Scheer, Franz Alt und Ursula Sladek.

Gründungsmitglieder im Gespräch

Ganz am Anfang hat der Verein nur Thermische Solaranlagen gebaut, da Photovoltaik-Material extrem teuer war. Im Gespräch äußerte sich Frank Müller über seine Motivation, dass der Nutzen für die Umwelt im Vordergrund stehen müsse und nicht nur die Wirtschaftlichkeit. Frank Müller sagte, der Verein solle Einzelne anregen, etwas zu tun, durch Informationen. Herr Knüdeler sagte, er finde es gut, daß der Solarverein nach 25 Jahren noch besteht. Er wünscht sich mehr politische Aktivität des Vereins. Bürgermeister Schölzel sagte, der Landkreis müsste mehr tun und Dächer bestücken und nicht nur an Wirtschaftlichkeit denken. Es sei dringend eine Bewußtseinsänderung erforderlich, dazu verwies er auf die großen Bemühungen von Silke Müller-Zimmermann und ihren Mitstreitern. Kreisrätin Astrid Fleischer, Beirätin im Solarvereinsvorstand, sagte, daß sich der Kreis im Denken verändert habe, am Anfang ging nichts! Jetzt ist Solar keine Frage mehr! Wegen Wohnungsnot besteht aber weniger Sicht auf Erneuerbare Energien, mit ein bißchen gutem Willen geht aber vieles. Ähnlich äußerte sich Her Setzer und schlug vor, Kandidaten vor Wahlen einzuladen, aber auch die Gewählten und mit Ihnen zu diskutieren. Wolfgang Schopf, der eine Solar-Thermie- und eine Photovoltaikanlage  und ein Elektroauto hat, schlug vor, Kontakt mit „Fridays for Future“ aufzunehmen. E-Moblität müsse unbedingt mit Erneuerbaren Energien erfolgen.

Um 17 Uhr begann die Mitgliederversammlung.  Die Einladung war fristgemäß erfolgt. Anwesend waren 17 Mitglieder.

In der anschließenden Aussprache sprach sich Volker Beck für verkehrsberuhigte Zonen aus, Autos müßten raus aus dem Zentrum. Anschließend legte Christina Becker den Haushalt dar, der durch Frau Uitz-Frey und M. Spinnler geprüft worden war. Es gab ein Lob für Ulrike Hausladen für ihre Arbeit im Solarverein. Frau Uitz-Frey schlug die Entlastung des Vorstandes vor, diese  erfolgte einstimmig, ebenso die Entlastung der Kassenprüfer. Abschließend gab es noch ein gemütliches Besammensein.